weibliche Genitalverstümmelung
 
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Waris Dirie

Waris Dirie

 

Waris Dirie war ein erfolgreiches, internationales Supermodel in den 90er Jahren und ist nun die UNO Sonderbotschafterin im Kampf gegen die Genitalverstümmelung.

Sie stammt aus Somalia und; Gott schien ihr, ihr Leben lang bei Seite gestanden zu haben denn, sie wuchs in der Wüste auf. Ihre Eltern waren Nomaden, ein Nomadenleben, besteht daraus, um das Überleben zu kämpfen. Sie hatte viele Geschwister und war immer ein fröhliches Mädchen. Ihre Mutter stand ihr sehr nahe und war somit auch eine der wichtigsten Personen für Waris. In Somalia sind die Menschen von der Natur abhängig. Es herrscht große Dürre, da es nur sehr selten regnet. Waris Familie war immer unterwegs, auf der Suche nach Wasser und Nahrung. Sie besaßen sehr wenig und waren ziemlich arm. Das wertvollste der Familie waren die Kamele und die Schafe, die eigentlich das Überleben der Familie sicherten. Die Kamele gaben Milch und waren auch Handelsware, mit der sie Geschäfte abschlossen und sich auch Nahrung und andere wichtige Dinge finanzieren konnten. Die Schafe wurden gezüchtet und gegessen.
Das große Vorbild von Waris war ihre große Schwester, welche groß, schlank und schön war. Sie war außerdem bereits eine "Frau", denn sie war beschnitten, was in Somalia äußerst wichtig ist. Wenn ein Mädchen nicht beschnitten wird, will sie kein Mann heiraten, was dann eine große Schande für die Familie ist. Eines Tages bettelte und flehte Waris ihre Mutter an auch beschnitten zu werden. Waris hatte keine Ahnung, was auf sie zukommen würde, und freute sich auf das Ritual. Am Tag vor der Beschneidung sagte Waris Mutter, sie solle nicht zu viel Milch trinken. Waris nahm das so hin und machte sich auch keine großen Gedanken darum. Am folgenden Tag wurde sie früh am Morgen geweckt, es war noch dunkel und Waris konnte nichts erkennen. Ihre Mutter stand auf und ging voraus, Waris musste ihr folgen. Sie gingen weit in die Wüste hinaus, irgendwann sah Waris eine Schar von Menschen, ihre Tanten und Cousinen waren dort und eine ihr unbekannte Frau, welche die Beschneiderin sein musste. Waris wurden die Augen verbunden und sie war gespannt, was nun auf sie zukommen würde. Ihre Tanten, Cousinen und ihre Mutter packten sie und trugen sie irgendwohin. Sie konnte nichts sehen und war langsam ziemlich verunsichert. Waris wurde abgesetzt und festgehalten von ihrer Mutter und ihrer Tante. Waris rutschte der Augenverband etwas runter und ihr Blick fiel auf eine stumpfe, von trockenem Blut verschmierte Rasierklinge, welche die Beschneiderin in der Hand hielt. Waris konnte nicht fassen, was nun geschah, die Frau schnitt ihr tatsächlich hemmungslos in ihre Geschlechtsteile, sie konnte den Klang der stumpfen Rasierklinge, die durch ihre Haut fuhr, hören. Sie schrie vor Schmerzen und verlor nach kurzer Zeit das Bewusstsein. Als sie aufwachte, dachte sie es sei endlich vorbei. Doch sie täuschte sich, jetzt fing erst der schlimme Teil an. Die Beschneiderin stach ihr mit den Dornen eines Akazienbaums Löcher in ihr Fleisch, durch welche sie anschließend einen festen, weißen Zwirn schob um sie zu zunähen. An das, was danach geschah, konnte Waris sich nicht mehr erinnern. Als sie erwachte, war von der Beschneiderin nichts zu sehen. Waris lag auf dem Boden und ihre Beine waren von den Fersen bis zur Hüfte mit Stoffstreifen zusammengebunden, sodass sie sich nicht mehr bewegen konnte. Alle waren fort, sie lag dort, schaute zur Seite, wo sie vor kurzer Zeit beschnitten wurde, sie sah eine Blutlache auf dem Felsen, als ob dort ein Tier geschlachtet worden wäre. Gleich daneben trockneten ihre Geschlechtsteile in der Sonne. So lag sie dort, und spürte die heißen, unerträglichen Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht. Ihre Mutter und ihre große Schwester tauchten auf und schoben sie in den Schatten eines Baumes. Sie begannen eine Hütte zu bauen, in der Waris die Zeit verbringen musste, bis alles wieder geheilt ist. Nun dachte sie, das Schlimmste sei überstanden, doch sie irrte sich, denn der wirkliche Schmerz trat ein, als sie urinieren musste. Noch nie im Leben hat sie solche Schmerzen empfunden und versuchte von da an immer so lange wie möglich den Urin in sich zu behalten. Nach wochenlangem Herumliegen in der Hütte heilten ihre Wunden und Waris war froh nach langer Zeit endlich wieder laufen zu können und keine Schmerzen mehr zu haben. In Somalia heiraten Mädchen sehr früh. So war auch Waris Zeit angetreten. Eines Tages bekamen sie Besuch. Ein alter Mann war aufgetaucht. Waris schätzte ihn so auf etwa 60 Jahre. Ihr Vater war stolz einen Mann für sie gefunden zu haben und freute sich, dass seine Tochter bald heiraten würde. Der Mann bot ihm mehrere Kamele für Waris. Es war üblich, dass die Väter der zukünftigen Bräute eine gewisse Anzahl von Kamelen von dem zukünftigen Bräutigam erhalten. Waris konnte es nicht fassen, wie konnte ihr Vater bloß auf den Gedanken kommen, dass sie so einen alten Mann heiraten würde? Sie wusste, dass sie einen Ausweg finden musste. Sie musste fort. Denn ihr war klar, dass ihr Vater sie verstoßen würde, wenn sie den Mann nicht heiraten würde. Sie sprach mit ihrer Mutter und brachte ihr bei, dass sie in der Frühe aufbrechen würde, wenn ihr Vater noch tief schlafen würde dann würde sie fliehen und womöglich nie wieder zurückkehren. Ihre Mutter weckte sie und schickte sie im Morgen grauen fort, denn sie wusste, dass Waris anders war als ihre anderen Kinder und dass auch auf sie ein Schicksal wartete, jedoch ein anderes als auf die anderen Kinder.
Waris machte sich auf den Weg nach Mogadischu, denn dort lebte ihr recht wohlhabender Onkel. Sie geriet in viele Schwierigkeiten, gelang am Ende jedoch trotzdem an ihr Ziel. Ihr Onkel war verwundert, nahm sie jedoch bei sich auf. Nach einiger Zeit erfuhr Waris Vater wo sie sei und wollte sie holen, damit sie heiratet und ihre Familie stolz macht. Doch Waris hatte anderes im Sinn. Sie wusste, sie könne niemals so ein Leben führen. Sie floh, diesmal zu anderen Verwandten, bei denen sie putzte und aufräumte. Wie es ihr Schicksal herbei gesehen hatte, besuchte einer von ihren Onkeln das Haus, in dem sie wohnte, und erzählte, er suche ein Mädchen, welches mit ihm nach London kommen möge um ihm dort eine gute Haushälterin zu sein. Waris konnte seinen Worten nicht trauen und flehte ihn an, dass er sie mitnehmen solle. Er sagte zu und so flog Waris mit ihm nach London. Sie war unglaublich aufgeregt und verstand die Welt nicht mehr. All die neuen Eindrücke und Menschen waren zu viel für sie, zumal sie noch nie einen weißen Menschen gesehen hatte. Sie begriff gar nichts mehr, alles war hektisch und es war furchtbar kalt. In ihrem neuen Heim lebte sie sich jedoch gut ein und verstand sich gut mit ihrem Cousin und ihren Cousinen. Sie hatte unglaublich viel Arbeit in dem großen Haus und war sehr beschäftigt. Doch eines faszinierte Waris, ihre Cousinen und ihr Cousin gingen zur Schule und konnten lesen und schreiben. So wollte Waris auch lesen und schreiben können. Sie meldete sich heimlich bei einem Kurs an und machte große Fortschritte. Doch irgendwann kam ihre Tante dahinter und verbot Waris an dem Kurs teilzunehmen. Sie hatte unter anderem die Aufgabe ihre kleine Cousine zur Schule zu bringen und so machte sich Waris mit ihrer Cousine eines Morgens auf den Weg zur Schule. Vor der Schule beobachtete sie ein Mann, genau wie an jedem folgenden Tag auch. Er gab ihr eine Karte und sagte ihr, sie solle sich melden wenn sie Interesse habe. Er sagte, er sei Fotograf und wäre begeistert, wenn sie sich melden würde. Sie hielt nichts davon, behielt die Karte jedoch trotzdem. Die Zeit verflog und ihr Onkel war mit seiner Arbeit in London fertig. Es war Zeit wieder nach Somalia zurückzukehren. Waris jedoch wollte auf keinen Fall zurück, und so entwickelte sie den Plan, ihren Reisepass im Garten zu vergraben und ihrem Onkel zu erzählen, sie habe ihn verloren. Ihr Onkel war stinksauer, konnte jedoch nichts unternehmen, als sie in London zu lassen. Es war eine harte Zeit für sie, denn sie musste nun auf ihren eigenen Beinen stehen. Sie lernte viele Menschen kennen, die ihr Beiseite standen und ihr unter die Arme griffen, wo es nur ging.
Waris nahm einen Job bei McDonald's an um sich Nahrung und ein winziges Apartment leisten zu können. Sie arbeitete hart und wurde mit einem lächerlichen Lohn bezahlt. Sie lernte viel von ihrer Freundin, welche sie eines Tages kennenlernte. Sie unternahmen gemeinsam viele Dinge und gingen unter anderem in Diskotheken. Waris war der Umgang mit Männern unbekannt und so war sie sehr auf Abstand. Ihre Freundin warnte sie, sie sagte, die englischen Männer würden nicht verstehen, dass die Frauen aus Somalia anders seien. Waris verstand nicht, was sie meinte, denn sie wusste nicht dass die Frauen in Europa nicht beschnitten wurden.
Waris quälten furchtbare Schmerzen, bei jeder Menstruation. Sie machte sich auf den Weg zum Gynäkologen, den ihre Tante mal aufsuchte. Es kostete sie große Überwindung hinzugehen und sich vor einem Mann zu entblößen. Doch gegen ihre furchtbaren Unterleibsschmerzen musste etwas getan werden. Sie wurde operiert, da ihre Harnröhre und ihre Vaginalöffnung zu schmal waren. Es war für Waris ein unglaubliches Erlebnis normal auf Toilette gehen zu können, denn sonst brauchte sie immer etwa zehn Minuten bis der Urin vollkommen aus ihr ausgetreten war. Ihre Unterleibsschmerzen kamen auch nicht mehr wieder, was ihr das Leben um einiges erleichterte.
Eines Tages wühlte Waris in ihren Sachen herum und fand die Karte wieder, die ihr der seltsame Mann vor langer Zeit in die Hand gedrückt hatte.Sie überlegte sich, ihn mal anzurufen und sich anzuschauen, was er wohl tut, dabei könne ihr ja nichts passieren sagte sie sich.Sie machten einen Termin aus, und er war äußerst erfreut über ihren Anruf. Es war ganz anders, als sie es sich vorgestellt hat, alles sah sehr seriös aus und überall hingen Bilder von wunderschönen Frauen. Der Fotograf bat Waris ein paar Bilder von ihr schießen zu dürfen und sie willigte ein.Es gefiel ihr sofort im Rampenlicht zu stehen. Der Mann gab ihr eine Adresse und meinte sie solle dort hingehen, mit den Bildern die er von ihr geschossen hatte. Sie folgte seinem Rat und kurz darauf stand ihr eine begeisterte Agentin zur Seite, die mit Waris Großes vorhatte.Die Agentin arrangierte viele Castings und Fotoshootings für Waris und schon war sie ein begehrtes Model.
Sie hatte unter anderem einen Auftritt in einem James Bond Film. Die Arbeit machte Waris viel Spaß und sie lebte ein Leben, von dem sie vorher nicht einmal hätte träumen können. Sie wusste, dass sie mehr erreichen könnte, wenn sie nach Amerika gehen würde, denn dort waren die schwarzen Models weitaus gefragter als in London. Sie hatte viele Probleme mit ihrem Pass, doch sie hatte einen starken Willen und schaffte es an ihr Ziel zu gelangen. In Amerika ging alles ganz schnell. Waris war auf Laufstegen, machte Werbung für gefragte Marken und war auf sämtlichen Modezeitschriften zu sehen.
Viele waren an ihrem Leben interessiert und daran, wie sie es geschafft hat so viel zu erreichen. Die Zeitschrift Marie Claire war ebenso an Waris Leben interessiert und vereinbarte ein Interview mit dem Topmodel. Waris jedoch hatte keine Lust ein stinklangweiliges Interview abzugeben. Sie hatte keinen Bedarf über die Laufstege und Stylisten zu sprechen. Sie wollte dem Magazin eine wahre, ergreifende Geschichte liefern. Die Reporterin war einverstanden, sie schaltete den Kassettenrecorder ein und Waris begann über ihr Leben in Somalia zu erzählen und über ihre Beschneidung. Es viel ihr schwer darüber zu reden, es kam ihr vor, als würde sie sich vor der ganzen Welt entkleiden. Doch sie wusste, dass das was sie damals durchgemacht hat, auch andere Frauen durchgemacht haben oder noch durchmachen werden und genau das wollte sie verhindern. Sie wusste, dass sie etwas ändern muss, dass jemand was dagegegen tun sollte. Also erzählte sie weiter. Die Reporterin schaltete den Recorder aus und fing an zu weinen. Sie war geschockt darüber, was sie da hörte. Am Ende versprach sie Waris, alles Mögliche dafür zu tun, um ihre Geschichte veröffentlichen zu können und tatsächlich schaffte sie es. Waris hatte Angst viel Kritik zu erhalten, vor allem von den somalischen Frauen. Sie hatte Angst, diese würden sie verspotten. Doch die Reaktionen waren überwiegend positiv, viele waren erschüttert und traurig und schrieben Waris persönliche Briefe, in denen sie betrauerten, was ihr geschehen ist.Waris war froh darüber, den Schritt gewagt zu haben über die Beschneidung zu reden und in den Menschen solche Gefühle ausgelöst zu haben.Von da an hielt sie Vorträge, wo sie nur konnte, und gab so viele Interviews wie nur möglich, an Schulen und für gemeinnützige Organisationen.Sie hielt unter anderem auch Vorträge im Fernsehen und bekam irgendwann das Angebot von der UNO, UNO-Sonderbotschafterin zu werden und sie in ihrem Kampf gegen die Genitalverstümmelung zu unterstützen. Sie willigte sofort ein und flog in naher Zukunft nach Afrika um ihre Geschichte zu erzählen und die Vereinten Nationen vor Ort zu unterstützen.





Verfasst von Jana Kladkina

Infos unter:  
  www.stern.de/
www.tagesschau.de/suche2.html?searchText=genitalverst%FCmmelung
www.waris-dirie-foundation.com/d_index.htm
www.unicef.de/erweiterte_suche.html
www.amnesty.de/

 
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